Im Ziegenstall gibt es immer was zu tun. Dank dem professionellen Stallzerstörer Wollo und seinem fleissigen Schüler Chico, ist der Ziegenstall ein ewiges Bauprojekt. Man muss vielleicht aber auch anmerken, dass mein Stall schon über fünfzehn Jahre alt ist und vieles einfach unterdessen seine besten Jahre hinter sich hat. Wollo widmet sich der Aufgabe, mich immer darauf hinzuweisen, wo es eine lottrige Stelle hat und welcher Balken endlich mal ersetzt werden sollte.
Nebst dem Bauen von Stallmobiliar, bin ich auch ständig am Überlegen, wie ich den Ziegenstall verbessern könnte: ziegengerechter, arbeitseffizient und wenn immer möglich mit recycelten Materialen, der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe. Und wenn es dann noch hübsch aussieht, hat mein Künstlerherz auch nichts dagegen.
Über Ostern nahmen wir endlich die Bodenbefestigung des Ziegenauslaufes in Angriff. Meine vier Ziegenböcke stehen in einem Offenstall / Auslaufstall und haben 24/7 Zugang zu einer grossen Weide. Sie haben zwei Ställe zur Verfügung und den Auslauf habe ich mit verschiedenen Hochplattformen strukturiert. Das ist wichtig für die Beschäftigung und schafft Ruhe in der Herde, weil die rangniedrigeren Tiere besser ausweichen können. Ausserdem bieten die Plattformen Platz für weitere Futterstellen und Witterungsschutz.
Das Problem bei einem Offenstall ist aber immer, dass der Dauerauslauf sehr schnell zu einer Matschgrube wird. Deshalb habe ich schon früh begonnen, den Boden mit alten Gummimatten zu befestigen. Die Gummimatten mögen die Ziegen sehr gerne zum Liegen. Sie schlafen sowieso fast das ganze Jahr am liebsten draussen.
Allerdings sind die Gummimatten relativ arbeitsintensiv, weil sie halt immer geputzt werden wollen. Deshalb ist ein Teil meines Auslaufs auch mit Holzschnitzel befestigt. Das ist eine gute Möglichkeit, um die Klauen an unterschiedliche Untergründe zu gewöhnen. Holzschnitzel halten aber leider nur ca. ein Jahr, bevor sie sich in Matsch verwandeln.
Deshalb habe ich probehalber einen Teil mit Sand befestigt und festgestellt, dass Wollo diesen tatsächlich bevorzugt als Pinkelplätzchen nutzt. Sand bracht eigentlich eine Drainage-Schicht, damit das Wasser ablaufen kann und er sich nicht zu sehr verdichtet.
So war es nun an der Zeit, das provisorische Sandplätzchen zu erneuern. Wir haben den alten Matsch entfernt und eine Drainage-Schicht mit Kies gelegt. Darauf kam ein Vlies, damit sich Kies und Sand nicht vermischen, und zuoberst Sand.
Der Sand verdichtet sich nach einer Weile etwas und man kann die Ziegenböhnchen bequem mit einem Rechen abmisten. Ab und zu bekommt das Plätzchen einen neuen Sack Sand und ist so relativ pflegeleicht.
Wir werden sehen, wie sich das neue Sandplätzchen im Ziegenstall bewährt.
In letzter Zeit habe ich viele Anfragen bekommen für Tipps über Ziegentraining und -Haltung und Anfragen für Kurse. Leider ist es im Moment schwierig Kurse zu planen. Deshalb habe ich mir verschiedene Konzepte überlegt, wie ich meine Erfahrung aus über 15 Jahren Ziegenhaltung mit euch teilen könnte. Schlussendlich bin ich auf Pateron gekommen.
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Alles Liebe,
Helene & die Meckerer
Liebe Helene,
Darf ich dich bezüglich dem Einzäunen des Auslaufs für deine Ziegen befragen? Ich habe bei dir in einem Video gesehen, dass du Knotengitter verwendet hast. Funktioniert das gut? Wie hoch machst du das? Machst du auch etwas mit Strom?
Viele Grüße
Alexandra
Hallo Alexandra
Ich nutze für meine Grossziegen am liebsten Litzenzäune entsprechend der Empfehlungen für Wolfssicherheit (20/40/60/90/120 cm ab Boden). Elektronetze nutze ich nur bei mobilen Weiden, weil sie halt einfach viel schneller aufgestellt sind. Es besteht bei Netzen aber immer eine gewisse Gefahr, dass sich Ziegen mit den Hörnern darin verheddern und man sollte bei dieser Einzäunung ein wachsames Auge auf die Ziegen haben (öfter kontrollieren/ Zaunsicherheitssysteme/Überwachungskamera) Wichtig ist bei den Netzen auch, unbedingt immer genügend Strom darauf zu haben und die Ziegen unter Beobachtung daran zu gewöhnen.
Alle Zaunvarianten ohne Strom funktionieren bei meinen Ziegen nicht, weil sie alles sofort kaputt machen. Knotengitter ohne Strom finde ich besonders gefährlich, weil sie da je nachdem den Kopf durchstecken können. Das kommt aber auf deine Ziegen drauf an. Zwergziegen zum Beispiel haben etwas weniger Kraft, um Zäune zu zerstören.
Liebe Grüsse,
Helene und die Meckerer