Ziegentrekking oder Streichelzoo?

Bedeutet Ziegentrekking, dass man Ziegen kuscheln kann wie im Streichelzoo?

Heute möchte ich über ein Thema sprechen, über das ich mir Gedanken mache, seit ich Ziegentrekkings anbiete. Ich habe eine Weile gebraucht, um in Worte zu fassen, was mir so sehr am Herzen liegt. Aber heute will ich es probieren.

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Ethisches Ziegentrekking – ist das möglich?

Ziegentrekkings anzubieten bedeutet, Ziegen und Menschen, die sich nicht kennen zusammen zu bringen. Häufig sind das Menschen, die nur wenig bis gar keine Erfahrung mit Ziegen haben und eben dies mal ändern möchten.

Für die Ziegen bedeutet das, dass sie mit Menschen umgeben sind, die sie nicht lesen können. Als hoch soziale Tiere suchen sie gerne den Kontakt und möchten ihre neuen Herdenmitglieder verstehen.

Genau das möchte ich mit den Angeboten vom Mecker-Projekt möglich machen. Die Frage ist WIE ich das mache. Gibt es eine Möglichkeit, Raum für eine nachhaltige Begegnung zu schaffen, die nicht nur der Unterhaltung dient, sondern für Mensch UND Tier ein schönes Erlebnis ist?

Zurück zu mehr Achtsamkeit vs. Freizeitunterhaltung

Wir leben in unserer Gesellschaft derart abgetrennt von der Natur, dass wir oft über die einfachsten und logischste natürlichen Zusammenhänge nicht mehr Bescheid wissen. Wir kennen Tiere nur noch aus dem Zoo oder von der Werbung auf der Milchpackung.

Ich weiss, es gibt Orte, an denen du einen Esel für dein Wanderabenteuer mieten kannst, es gibt Orte an denen dein Kind auf einem fertig gesattelten Pony ein paar Runden drehen kann. Es gibt viele Orte, die sich auch mit Tieren nach den Konsumgewohnheiten unserer Gesellschaft richten.

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Eine Dienstleistung mit Tieren – Was bedeutet das?

Auch ich verfalle immer wieder in die Dienstleisterrolle, schliesslich möchte ich, dass meine Gäste eine gute Zeit haben, wenn sie zu uns kommen, dass sie ein schönes Erlebnis haben.

Das spricht auch nichts dagegen. Aber ich denke, wenn du einige unserer Videos gesehen oder ein paar Beiträge gelesen hast, wird schnell klar, dass die Ziegen bei mir keine Dienstleister sind sondern Partner. Die Tatsache, dass meine Tiere “arbeiten” bedeutet nicht, dass sie auf Knopfdruck funktionieren müssen.

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Raum, um Ziegen zu erleben

Was ich mit dem Mecker-Projekt anbiete, ist ein Raum, in dem du Ziegen erleben, sie beobacht, erfahren, verstehen lernen kannst. Das kann bedeuten, dass du eine lustige, spannende Zeit hast. Das kann aber auch bedeuten, dass du deiner eigenen Angst und deinen Grenzen begegnest. Dass du durch einen Prozess gehst und lernst, dich auf etwas einzulassen, was du sonst nicht tust.

Meine Ziegen sind gut erzogen und haben gelernt, dass es Spass macht, mit Menschen etwas zu unternehmen. Manchmal gehen sie für mich an ihre Grenzen. Das tun sie, weil sie wissen, dass ihre Bedürfnisse immer gehört und respektiert werden. Es ist wie in einer Beziehung zwischen Menschen: Wenn ich vertrauen kann, dass du auf mich Acht gibst, bin ich auch bereit etwas für dich zu tun, was ausserhalb meiner Komfortzone liegt.

Bei der Arbeit mit Ziegen ist das genau gleich. Als äusserst neugierige Tiere erleben sie gerne Neues – auch wenn es zuweilen mit Anstrengung verbunden ist. Sie wissen, dass sie zu nichts gezwungen werden, dass sie nichts leisten müssen, wozu sie in dem Moment nicht im Stande sind.

Bei einem Ziegentrekking kann das kann bedeuten, dass wir bei einer Bergwanderung nur sehr langsam voran kommen, weil sie viele Pausen brauchen. Oder dass wir ein Trekking abbrechen oder verschieben, weil es zu heiss für sie ist.

Das hat nichts mit Vermenschlichung oder übertriebener Bemutterung der Tiere zu tun. Das ist der Respekt gegenüber der Ziege als Lebewesen mit Bedürfnissen. Genau so wie ich von ihnen erwarte, dass sie auf mich achten, mich nicht anrempeln und mir zuhören, respektiere ich auch ihre Grenzen, ihr “Nein” oder ihr “Stopp”.

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Seine eigenen Bedürfnisse zurückstecken ist eine Chance

Für dich ist das eine Chance, aus deinem Alltagshamsterrad auszubrechen. Unsere Welt ist so ausgerichtet, dass sich alles stets um unsere menschlichen Bedrüfnisse dreht. Um elementare Bedürfnisse wie “Was esse ich? Wo schlaffe ich? Wie halte ich mich warm?” müssen wir uns keine Gedanken mehr machen. Wir können uns ganz anderen “Problemen” widmen, die oft sehr viel (zu viel) Platz in unserem Kopf einnehmen. Wir sind so sehr mit dem Alltag beschäftigt, dass wir kaum wahrnehmen, was unser Körper gerade alles leistet, dass wir trotz Kunstlicht und temperierten Räumen gewissen Natur-Zyklen unterliegen, dass wir schlussendlich nichts anderes sind als Natur.

Ziegen sind sehr ursprüngliche Tiere und leben voll und ganz in ihren natürlichen Zyklen. Fressen, Spielen, Ruhen und Wiederkäuen bestimmt ihren Tag.

Und genau das, macht die Magie eines Ziegentrekkings aus: Wir richten uns nach dem Rhythmus der Tiere und verbinden uns damit mit unseren eigenen ursprünglichen Bedürfnissen.

Wenn du es einmal erlebst, wirst du merken, wie schön es ist, dich beim Wandern nicht von deiner Sportuhr, Höhenmetern oder Zeitangaben steuern zu lassen. Sondern von deinem Körper. Vom Körper der Ziegen.

Es ist eine andere Art von Wandern. Du kannst deine Probleme zu Hause lassen, weil sie in dem Moment einfach nicht wichtig sind. Und das kann unglaublich heilsam sein.

Fazit: Ziegentrekking oder Streichelzoo?

Wenn dich diese Worte triggern und du denkst: “Meine Güte, das ist aber übertrieben, ich will doch nur mal Ziegen aus der Nähe sehen.”, dann bist du bei uns an der falschen Adresse und herzlich eingeladen in den Streichelzoo zu gehen.

Wenn du merkst, dass das genau das ist, was du suchst, wenn du Ziegen wirklich kennenlernen und erfahren willst, wenn du dich auf sie einlassen und damit auch dir selbst wieder näher kommen möchtest, dann melde dich bei mir für dein Ziegentrekking oder Bergabenteuer mit uns. <3

Möchtest du auch ein Abenteuer mit Packziegen erleben?

Bergwanderung mit Packziegen –

Räuchern im Ziegenstall | Rauhnächte Ritual

Räuchern im Ziegenstall

Das Räuchern im Ziegenstall während der Rauhnächte, der Zeit zwischen der Wintersonnenwende und dem Dreikönigstag, der Zeit zwischen den Jahren, ist ein altes, europäisches Brauchtum. Bei diesem Ritual wurden während der dunkelsten Zeit des Jahres das Haus und der Stall geräuchert, um schlechte Energien und Geister zu vertreiben.

Bedeutung des Räucherns

Das Brauchtum des reinigenden und segnenden Räucherns geht auf die Kelten zurück.
Dieses Ritual passt sehr gut in die geheimnisvolle Zeit rund um Weihnachten – eine Zeit, in der Altes noch nicht gänzlich gegangen und das Neue noch nicht richtig angekommen ist. In dieser besonderen Zeitspanne erwacht die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Natürlichen.

Weih-, Schutz- und Reinigungsräuchern gehörte früher zum normalen Alltag auf dem Land. Haus und Stall wurden damit desinfiziert und das Wohnklima verbessert. Die ganze Familie zog durch die Gebäude, um die Familie, die Tiere und das Haus im nächsten Jahr zu schützen.

Wie und womit Räuchern

Traditionell wird mit Kräutern wie weissem Salbei, Minze oder Beifuss geräuchert. Eine gute Anleitung dazu findest du in DIESEM und in DIESEM Beitrag.

Zum Räuchern im Ziegenstall  kannst du auch Rächerwerk wie Räucherstäbchen oder wie hier gezeigt ein Palo Santo nutzen. Die sind etwas leichter zu bedienen und die Wahrscheinlichkeit für Funkenflug ist kleiner (bei Holz-Ställen aufpassen mit dem Feuer!)

Altes Loslassen und Platz machen für Neues

Mit diesem kleinen Ritual vom Räuchern im Ziegenstall können wir das Jahr 2022 verabschieden und machen all dem Neuen Platz, was in 2023 entstehen wird.

Wir wünschen euch einen magischen Start ins neue Jahr. Lasst los, was gewesen ist und gebt euch selbst jeden Tag eine neue Chance, euer Leben so zu leben, dass es euch glücklich macht.

Alles Liebe,
Helene und die Meckerer

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Ziegen sind tief in unserer Kultur, in der Sagenwelt und alten Bräuchen verankert. Ein Beispiel ist das Räuchern im Ziegenstall.

Interessieren dich diese Themen rund um Ziegen? Dann schau mal HIER vorbei.

Hast du auch Neujahrs-Bräuche oder Rituale, die du machst im Ziegenstall?

Rund um den Gantrisch mit Packziegen | Abenteuer Ziegentrekking

Durch die Berge wandern mit Packziegen? In diesem Beitrag erzähle ich dir mehr dazu.

Entschleunigung in der Schweizer Bergwelt mit Packziegen

Kennst du dieses Gefühl, wenn du weisst, du brauchst eine Auszeit, aber du hast keine Zeit? Bis zu den nächsten Ferien ist es noch lange hin, aber alles in dir schreit nach Entschleunigung, nach einem Abenteuer…?

Sommer ist bei mir Hochsaison als Hochzeitsfotografin. Ferien machen im Sommer ist für mich daher nicht sehr realistisch. Aber es braucht auch nicht immer der Urlaub auf der Insel zu sein. Die Schweiz ist im Sommer absolut traumhaft und wenn du nicht weit reisen musst, brauchst du auch nicht zwei Wochen Urlaub. 

Deshalb habe ich mir in diesem Sommer viele kleine Auszeiten eingeplant. Entschleunigung für den Kopf, Bewegung für den Körper und Abenteuer für das Herz. Für letzteres sorgen meine Ziegen. Eine Bergwanderung mit Packziegen ist immer ein kleines Abenteuer. Es ist schwierig in Worte zu fassen, was die Kombination von Ziegen und Bergen mit einem macht. Aber ich will versuchen, dir mit dem Video und diesem Text hier einen Einblick zu geben.

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Ein Teil der Herde

Die ersten Sonnenstrahlen kämpfen sich durch den Morgennebel. In der Ferne hören wir Kuhglocken. Das Zwitschern der Vögel und ein sanfter Windhauch in den Ästen der Fichten. Die Luft ist frisch und das Atmen fühlt sich frei und leicht an. Rund um uns suchen die Ziegen Farne und andere leckere Bergkräuter. Wie eine schützende Hand, verteilt sich die Herde rund um uns. Nie zu weit weg, stets mit einem Ohr wachend. Wir sind eine Einheit und erleben dieses Abenteuer zusammen.

Nachdem die grossen Böcke bepackt sind, starten wir unsere Wanderung. Schon bald werden die Kuhglocken lauter und als die Sonne durch die Nebelschwaden bricht erkennen wir, dass wir uns auf einer Kuhweide befinden und die Kühe gerade zum Zählen und Melken zusammengetrieben werden.

Wir führen die Ziegen an der Leine. Kühe sind nämlich sehr neugierige Zeitgenossen. Solange wir uns ruhig verhalten und die Packziegen bei uns bleiben, ist das aber kein Problem. 

Nach einem stärkenden Frühstück im Bergrestaurant, machen wir uns auf Richtung Leiterenpass. Die Nebelschwaden stauen sich am Berg, lösen sich teilweise auf und geben immer wieder den Blick frei über die magische Berglandschaft. Wir können uns kaum satt sehen an den Hügeln und Tälern, der blühenden Bergvegetation und dem mächtigen Gantrisch, der über uns thront.

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Im Rhythmus der Ziegen

Unsere kleine Herde kommt langsam in einen Rhythmus. Mit Ziegen wandern wir langsam. Wir passen uns ihrem Tempo an. Sie haben zwar einen guten Schritt, machen aber gerne immer wieder mal Halt für ein paar Leckerbissen am Wegrand. Dank ihnen, nehmen auch wir uns Zeit innezuhalten und die Landschaft rund um uns wirken zu lassen. Wir haben Zeit. Zeit den Wildbienen auf den Bergkräutern zuzuschauen. Zeit die Grösse der Gipfel um uns herum wahrzunehmen. Zeit mit anderen Wanderern zu plaudern. Zeit wieder zu Atem zu kommen.

Wandern als Meditation statt Leistungssport

So wandern wir Schritt für Schritt – mehr Meditation als Leistungssport – und erreichen mit vollem Herzen den ersten Pass. Hinter dem Leiterenpass erstreckt sich ein kleines Tal und wir haben Aussicht bis hin zu den Alpen. Während wir die Natur auf uns wirken lassen, fährt meine Hand durch das weiche Ziegenfell. Sie sind immer bei uns. Für sie sind wir längst ein Teil der Herde. Wir gehören zusammen und jedes Herdenmitglied wird so angenommen und integriert wie es ist. Du musst dich nicht erst beweisen. Du gehörst einfach selbstverständlicherweise mit dazu.

Vor dem letzten Aufstieg gönnen wir uns eine längere Pause. Ziegen sind Wiederkäuer und brauchen über den Tag verteilt immer wieder Ruhephasen, in denen sie Wiederkäuen können. Sobald wir eine längere Pause machen, legen sie sich neben uns und strahlen eine entspannende Ruhe aus. Einfach mal auf dem Gras liegen und die Sonne auf dem Gesicht spüren. Egal, ob noch ein Pass bevor steht oder zu Hause tausend Mails warten. Entschleunigung pur.

Wie auf Wolken

Der Weg führt weiter über eine leicht ansteigende Bergwiese und führt uns hinauf auf eine Krete hin zum Morgetepass. Wenn die Aussicht auf dem Leiterenpass schön war, dann ist es hier überwältigend. Wir fühlen uns, als ob wir in den Wolken sitzen, während wir zu beiden Seiten über die Gipfel und Täler blicken. Von den Alpen bis hin zum Jura.

Die Packziegen gönnen sich – wie wir auch – eine kleine Stärkung und turnen abenteuerlich nahe am Abgrund herum. Sie laufen hier frei mit. Wir müssen uns keine Sorgen um sie machen. Das hier ist ihr Gelände, das ist ihre Welt. Je mehr rauf und runter umso besser. Wir können darauf vertrauen, dass sie wissen, wie sie sich in diesem Gelände verhalten müssen.

Nach dem Abstieg können wir uns entweder noch beim grünen Gantrischseeli erfrischen oder im Restaurant ein Bierchen trinken. Die reine Wanderung ist in ca. drei Stunden zu machen. Aber wir lassen uns Zeit – so viel wie wir brauchen, um dieses Abenteuer, die Packziegen und die Bergwelt wirklich zu erleben. 

Und so kommen wir nach nur einem Tag nach Hause mit vollem Herzen, angenehm müdem Körper und einem Lächeln auf dem Gesicht, das noch lange anhält.

Dein Bergabenteuer mit Packziegen

Ich vergeben von Frühjahr bis Herbst ein paar wenige Termine für Bergwanderungen mit Ziegen. Die Ziegen-Abenteuer werden individuell auf euch zusammengestellt können auch mit einer Übernachtung und einem professionellen Fotoshooting verbunden werden.

Möchtest du auch ein Abenteuer mit Packziegen erleben?

Bergwanderung mit Packziegen –

Ich freue mich über deinen Kommentar, eine unverbindliche Anfrage oder einfach ein Herz / Like für das Video

Bis zum nächsten Mal,

Helene und die Meckerer

Ziegentrekking mit Kindern

Ziegentrekking mit Kindern – geht das?
Diese Frage wird mir oft bei der Buchung von Ziegentrekkings gestellt und in diesem Beitrag möchte ich etwas ausführlicher darauf antworten.

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Spoiler vorneweg: Ja, Ziegentrekking mit Kindern geht. Sehr gut sogar. Aber es ist nicht für alle Familien gleich gut geeignet. Man muss sich auf diese temperamentvollen, quirligen Tiere einlassen wollen und damit umgehen können, dass es anfangs vielleicht noch etwas chaotisch und wild zu und her geht.

Denn das muss man ganz klar sagen: Ziegen sind keine Esel. Und auch keine Schafe. Sie bewegen sich viel schneller, sind aufgeweckt und sehr klar in ihrer Kommunikation. Untereinander haben Ziegen eine regelrechte Hackordnung und es muss in jeder Situation klar gestellt werden, wer der Chef ist. Auch wenn meine Ziegen ihre Hörner nur untereinander und nicht gegen Menschen einsetzen, muss man Acht geben, dass die Kinder nicht zwischen zwei Ziegen stehen die einen Konflikt austragen oder nicht zu nah, wenn die Ziegen mit den langen Hörnern den Kopf herumdrehen.

Meine Ziegenböcke sind ziemlich gross, ähnlich wie kleine Ponys und haben fast so lange Hörner wie Steinböcke. So ist es nur logisch, dass Kinder, die sich mit ihrem Gesicht genau auf der Höhe der Hörner befinden, oft erst mal Respekt haben. Respekt ist gut. Den sollten Kinder vor allen Tieren haben, die sie nicht kennen und noch nicht einschätzen können.

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Ängstliche Kinder haben anfangs oft Respekt vor den Ziegen.

Am Anfang des Ziegentrekkings sind die Ziegen meistens etwas nervös und testen die neuen Menschen: Sie versuchen vielleicht die Leine aus der Hand zu ziehen, schütteln den Kopf mit den Hörnern oder stehen auf den Fuss. Du musst dich also erst mal behaupten, um Leitziege zu werden. Wenn du dir die Leine nicht aus der Hand ziehen lässt und den behornten Kopf unbeeindruckt von dir weg schiebst, wirst du respektiert. Für ängstliche Kinder (oder Eltern) ist das am Anfang aber oft noch schwierig.

Ich denke, dass gerade diese Kinder jedoch am meisten von einem Ziegentrekking profitieren können: Ziegen fordern eine klare Körpersprache von uns. Wenn du zögerlich bist und nur leise “Nein” sagst, werden sie dich nicht respektieren. Wenn sich das Kind nach der Aufwärmphase langsam etwas mehr getraut, können wir das mit den Ziegen üben: Hinstehen und klar “Nein” sagen, sich nicht bedrängen lassen. Sobald die Ziege dann tatsächlich darauf reagiert, ist das ein grosses Erfolgserlebnis für den kleinen Menschen.

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Wenn jeder in seinem Tempo kann, wird aus Respekt Freundschaft.

Wenn du dich also fragst, ob du mit deinen Kindern ein Ziegentrekking buchen solltest, dann kann ich dir das so beantworten:

Wenn du noch sehr kleine oder sehr ängstliche Kinder hast, dann probiere vielleicht lieber zuerst ein Esel-, Pferde- oder Lamatrekking.

Mutigere Kinder haben an der aufgeweckten Art von Ziegen meistens einen Riesenspass und springen schon bald mit ihnen über Stock und Stein.

Für ängstliche oder zurückhaltende Kinder kann ein Ziegentrekking sehr wertvoll sein, weil sie über ihren Schatten springen und für sich einstehen dürfen. Wichtig dafür ist aber, dass sich alle – vor allem auch die Eltern – darauf einlassen wollen. Es kann auch sein, dass es doch noch zu viel ist für den kleinen Menschen.

Wir nehmen uns viel Zeit und ich versuche auf jedes Kind und jeden Erwachsenen einzugehen, zu erklären und die Gelegenheit zu bieten, selbst auszuprobieren, wie die Ziegen auf einen reagieren. Aber wir arbeiten mit Lebewesen, die sich nicht immer steuern lassen und ihre eigenen Befindlichkeiten mitbringen.

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Herumtollen, entdecken, klettern, springen – Ziegen und Kinder haben in vielem die selben Bedürfnisse.

Ich bin der Meinung, jedes Kind (und jeder Erwachsene) sollte Kontakt mit Tieren haben können, weil Tiere uns mit unseren Wurzeln verbinden, uns einen Spiegel vorhalten und wir durch sie unglaublich viel über uns selbst erfahren können. Mit Ziegen läuft das temperamentvoll, lustig und lebendig ab. Das entspricht nicht jedem. Daher frage dich einfach, ob du und deine Kinder Lust auf diese Erfahrung habt oder ob ihr lieber mit einem ruhigeren Tier beginnen möchtet.

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Stall-Tour bei den Zottelgeissen

Ziegenstall-Tour

Nachdem mein erstes Stall-Tour Video sehr gut bei euch angekommen ist, möchte ich euch heute einen weiteren Stall oder besser gesagt eine Art der Ziegenhaltung vorstellen. Allerdings dieses Mal nicht nur den Ziegenstall, sondern auch den Menschen, der dahinter steckt. Sabina Bircher von Zottelgeiss erzählt euch in einem Interview, wie sie zu ihren Ziegen kam, warum ihr die Grüenochte Geiss so gut gefällt und wie sie ihre Ziegen hält im Berggebiet Adelboden, wo fast sieben Monate lang Winter vorherrscht.

Sabina und die Zottelgeissen

Auf rund 1’450 Höhenmeter wohnt Sabina mit ihrer Familie und den charmanten Ziegen. Sie bietet Ziegen-Trekking-Touren im schönen Adelboden an. Als sie vor ein paar Jahren ihre ersten Ziegen kaufte, schüttelten die Menschen in ihrer Umgebung nur den Kopf. Was den das für seltsame Ziegen seien und was sie denn mit denen wolle. Als sie dann noch die Idee hatte, ihre Herde mit kastrierten Böcken für Trekking-Touren mit Gästen zu erweitern, wurde sie teilweise sogar ausgelacht.

Warum es sich lohnt, an seinen Träumen festzuhalten

Es braucht manchmal eine Weile, bis sich deine Umgebung an eine besondere Idee gewöhnt. Wenn du aber spürst, dass es für dich der richtige Weg ist, solltest du dich davon nicht beeindrucken lassen. So hat auch Sabina an ihrem Traum festgehalten und hat heute eine tolle Herde und könnte im Sommer fast jeden Tag Trekking-Touren machen, so gefragt sind ihre lustigen Zottelgeissen. So hat sich auch die anfängliche Skepsis bald in Anerkennung gewandelt. Denn jemand, der seiner Leidenschaft folgt, etwas Schönes erschafft und dafür auch Hindernisse in Kauf nimmt, verdient Respekt.

Entweder rauf oder runter…

Was man als Flachländer:in gerne vergisst: In den Bergen gibt es grundsätzlich zwei Richtungen – rauf oder runter. Obwohl das für Ziegen ideales Gelände ist, macht es die Ziegenhaltung leider nicht eifach. Denn einen ordentlichen Zaun sollten sie auch am Hang haben. Wenn man viermal den Berg hoch stapfen muss, um all die Stromlitzen für den ziegensicheren Zaun zu ziehen, kommt das einem Workout gleich. Ein guter Zaun ist in den Bergen übrigens nicht nur wegen dem Ausbrechen wichtig, sondern auch wegen dem Einbrechen. Stichwort Wolf…

Du merkst schon, die Ziegenhaltung in den Bergen ist schon anspruchsvoller, als unten im Flachland. Dennoch lohnt es sich. Denn die Ziegen fühlen sich auf den Bergweiden pudelwohl, hüpfen vergnügt die Hänge hoch und runter und die kräuterreichen Bergwiesen sind ideale Kost für die leichtfuttrigen Tiere.

Sommer- und Winterstall

Das Weidhaus, in dem Sabina ihre Ziegen einige schweisstreibende Höhenmeter über ihrem Wohnhaus hält, ist nur im Sommer zugänglich. Im Winter liegt hier so viel Schnee, dass sie die Ziegen im November in einen tiefer liegenden Winterstall bringt. Dort haben sie einen umzäunten, schneefreien Bereich rund um den Stall. Hier können sie sich an schönen Tagen die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, während rundherum teilweise mehrere Meter Schnee liegen. Sobald der Schnee gegen Ende April / Mai schmilzt und das erste Gras wächst, dürfen sie wieder in das Weidhaus. Die steile Fläche beweiden sie im Sommer in Kombination mit Galloway-Rindern. So kann eine Weidefläche optimal genutzt werden, die mit Maschinen nicht zugänglich wäre.

Ziegenhaltung ist nicht gleich Ziegenhaltung

Wie hältst du deine Ziegen? Hast du sie auch schon mal im Sommer auf eine Alp gebracht oder wäre das nichts für dich? Wenn ja warum? Ich freue mich auf eure Rückmeldungen zum Video und zu diesem Artikel.

Inspirierender Ziegenstall | Ziegenhaltung

Als Inspiration für Ziegenhaltung, hatte ich schon länger die Idee, nicht nur meinen eigenen Ziegegenstall vorzustellen, sondern auch andere Ziegenställe zu zeigen. Ich habe schon einige traumhafte Ställe gesehen und lasse mich wahnsinnig gerne von den Lösungen und Ideen anderer ZiegenhalterInnen inspirieren. Vielleicht gibt dir diese Serie auch Ideen für deinen Ziegenstall oder kann als Inspiration für neue ZiegenhalterInnen dienen.

Heute möchte ich euch den Stall von Peter und Priscilla vorstellen. Die beiden haben aus einem alten Bauernhaus mit baufälligem Schopf einen wunderschönen Offenstall für ihre Pferde, Zwergziegen, Alpacas, Enten und Hühner gezaubert. Mit viel Kreativität und einem guten Gespür altes mit neuem zu kombinieren, haben sie für ihre Tiere und sich selbst ein kleines Paradies geschaffen – eine richtige kleine Ranch!

Ich finde es vor allem sehr interessant, wie Peter nebst der Ziegenhaltung, einen Stall für alle Bedürfnisse gebaut hat. Es ist nämlich sehr gut möglich, unterschiedliche Tierarten zusammen zu halten, solange jede Partei ihre Rückzugsmöglichkeiten hat und der Stall ihren Bedürfnissen gerecht wird.

Alpacas und Zwergziegen sind eine gute Kombination. Sie vertragen sich gut und haben als Wiederkäuer einen ähnlichen Rhythmus und Bedürfnisse. Laut Peter sind es übrigens die Ziegen, die die Hosen anhaben. Warum erstaunt mich das nicht?… 😉

Die Alpacas und Zwergziegen leben in einem luftigen Offenstall direkt neben den Pferden. Der überdachte Vorplatz ist ein grosser Vorteil für Regentage und wird rege genutzt.

Auch die Enten haben ihren Platz im gemeinsamen Gehege gefunden und gehen gerne bei den “Grossen” vorbei um zu schauen, ob es nicht noch herunter gefallenes Kraftfutter zu schnabulieren gibt. Besonders in Auge sticht auch das neue Hühnerhäuschen auf einem alten Wagen. Praktisch, mobil und sehr hübsch. Sie haben sogar Fensterläden bekommen!

Was mir ganz besonders gefällt, ist dass Peter nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Menschen schöne Sitzplätze eingerichtet hat, damit sie die Gesellschaft ihrer tierischen Freunde auch in Ruhe geniessen können. Dafür hat man sie schliesslich, oder?

Gefällt dir diese neue Serie über Ziegehaltung? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Grüenochte Geiss Zicklein

In diesem gute-Laune-Video siehst du Hippie, Gloria und Frisbee, die Grüenochte Geiss Gitzi von meiner lieben Freundin Sabina www.zottelgeiss.ch / Instagram: @zottel_geiss. Ich durfte im März bei ihnen ein Gitzi-Bad nehmen… Was das bedeutet, kannst du im Video sehen. 😉

Sabina ist die Präsidentin des Zuchtvereins der “grauen Walliserziegen”. Die Grüenochte Geiss oder Grüenochti ist eine von vier farblichen Ausprägungen der Walliserziegen-Gruppe. Sie ist vorne grau gezeichnet.

Über Sabina bin ich auf diese seltene Ziegenrasse aufmerksam geworden. Kurze Zeit später, waren wir gemeinsam auf dem Weg ins Wallis, um meinen Elvis abzuholen. Er ist also ein waschechter Walliser.

Gemeinsam mit der Kupferhalsziege und der Capra Sempione wurde die Grüenochti bei der Rassenbereinigung 1938 nicht als Rasse anerkannt und ist seither als unerwünschte Färbung der Walliser Schwarzhalsziege beinahe verschwunden. Dank Pro Specie Rara und dem Engagement von Züchtern und Züchterinnen wie Sabina, sieht man die Grüenochte Geiss heute wieder mehr. Sie gehört aber immer noch zu den seltesten Ziegenrassen der Schweiz.

Obwohl sie etwas pflegeintensiver sind, gefallen mir die langhaarigen Ziegen sehr. Sie haben eine ganz eigene Ästhetik. Was ich besonders an ihnen schätze ist ihr Wesen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Walliser Ziegen sensibler sind als andere Rassen. Während eine Pfauenziege ein richtiger “Muni” sein kann, ist die Walliserin zwar eigenwillig, aber viel feiner und scheuer.

Ansonsten sind es robuste Gebirgsziegen, die nur selten gemolken werden. Sie werden meistens als Hobbyziegen ihrer Schönheit halber gehalten und für die Landschaftspflege genutzt.

Quelle: Pro Specie Rara

Führtraining mit Ziegen | Leinentraining

Ziegen an der Leine zu führen ist gar nicht so einfach. Wer kennt es nicht? Da möchte man einen schönen Spaziergang machen und anstatt brav mit zu laufen, zerrt die Ziege die ganze Zeit am Halsband, überrennt einem oder will nicht laufen und legt sich aus Protest einfach mitten auf die Strasse. Das muss nicht sein. Mit gezieltem Führtraining kannst du deiner Ziege beibringen, dir auf feinste Zeichen zu folgen.

In diesem Video zeige ich dir, wie ich das Führtraining angehe. Das Wichtigste gleich vorab: Ich führe meine Ziegen am Halfter, nicht am Halsband. Ziegen sind sehr eigenwillig und haben meistens eine andere Idee davon, wo es hingehen soll. Am Halsband drehen sie sich gerne in einem für sie günstigen Winkel von dir weg und dann hast du keine Chance mehr sie zu halten. Das Ergebnis: eine halb strangulierte Ziege und eine zutiefst frustrierte Halterin. Am Halfter kann ich sie mit feinen Signalen in die richtige Richtung lenken, noch bevor sie überhaupt dazu kommen zu zerren.

Dafür muss ich meine Ziege aber erst an das Halfter gewöhnen. Denn das finden sie meistens erst mal ziemlich doof. Ich arbeite gerne mit einer Mischung aus positiver Verstärkung und Gewöhnung. Wie das genau funktioniert, siehst du im Video.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist es zu verstehen, dass auf Druck immer Gegendruck folgt. Je mehr ich an der Leine ziehe, desto mehr wird die Ziege dagegen ziehen. Beim Führen von Ziegen und Tieren im Allgemeinen kommst du mit Loslassen im richtigen Moment viel weiter. Gib das Signal zum Loslaufen mit einem Zupf-Impuls am Halfter und lasse dann direkt wieder los. Im Moment des Loslassens gebe ich der Ziege die Gelegenheit das von ihr gewünschte in die Tat umzusetzen.

Wenn sie trotzdem nicht los geht oder nicht will, folgt ein weiterer Impuls. Das wiederhole ich so lange, bis sie losgeht. Und jetzt ist es besonders wichtig, keine weiteren Impulse zu geben. Mit dem “in Ruhe lassen” belohne ich sie dafür, dass sie meinen Wunsch umgesetzt hat. Erst wenn sie wieder stehen bleibt oder schneller gehen soll, kommt ein weiterer Impuls.

Diese Technik und Antworten auf Fragen wie “Was kann ich tun, wenn meine Ziege nicht laufen will, mich bedrängt oder an der Leine zieht?” findest du in einem fast 20-minütigen Video auf meiner Patreon-Seite: http://www.patreon.com/mecker. Auf Patreon bekommst du regelmässig Inputs zu Fragen rund um Ziegenhaltung und Ziegentraining in Form von Videos, Posts und sogar Live-Streams.

Ich hoffe, dieses Video hilft dir beim Führtraining mit deinen Ziegen. Es würde mich riesig freuen, wenn du diesen Beitrag weiter empfiehlst und uns auf Youtube und Instagram begleitest.

Herzlich,
Helene und die Meckerer

Podest-Training mit Ziegen

Podest-Training kann man wunderbar einsetzen um Ziegen beizubringen zu warten. Manche nennen es auch Stations-Training oder Parken. Die Idee ist, dass man den Ziegen einen Ort markiert, auf dem sie warten sollen. Das fällt ihnen viel leichter, als wenn sie einfach irgendwo stehen bleiben sollen. Da ist ja keine Begrenzung, also könnte man doch einfach noch ein Schrittchen vor gehen. Und dann noch eins. Und noch eins….

Wenn man sie aber zum Beispiel auf einem Brett oder einem Podest “parkt” lobt und jedes Mal, wenn sie herunter steigen wieder aufs Podest parkt und lobt, lernen sie meistens sehr schnell, worum es geht. Wichtig ist, dass man nicht enttäuscht ist, wenn sie nicht auf dem Podest bleiben. Einfach jedes mal wieder in Ruhe parken und loben. So weiss die Ziegen: “Aha – wenn ich da oben stehen bleibe, gibt es Futter und sie sagt mir, ich sei toll.” 😉

Mit meinen Ziegen übe ich das Podest-Training meistens wenn es Zusatzfutter gibt. Im Normalfall binde ich sie dafür der Rangfolge nach an, damit sie in Ruhe fressen können. Bevor es das Futter gibt, müssen sie aber auf einem Podest oder von mir markierten Raum warten.

Die Advanced-Version ist dann wie im Video gezeigt, wenn alle vier Ziegen gleichzeitig auf einem Podest warten und ich sie der Reihe nach füttern kann. Wollo, der Chef, ist sehr futterneidisch und wird immer ganz hibbelig, wenn es um Futter geht. Dass her hier so geduldig wartet ist eine kleine Meisterleistung von ihm.

Hast du auch schon mal so mit deinen Ziegen trainiert? Klappt es gut? Oder stehst du vielleicht manchmal an und weisst nicht wie weiter? Dann guck dir doch mal meine Patreon-Seite an! Da teile ich ausführliche Videos u.a. zum Thema Ziegentraining. 🙂

Ziegenstall | Ziegenhaltung

Im Ziegenstall gibt es immer was zu tun. Dank dem professionellen Stallzerstörer Wollo und seinem fleissigen Schüler Chico, ist der Ziegenstall ein ewiges Bauprojekt. Man muss vielleicht aber auch anmerken, dass mein Stall schon über fünfzehn Jahre alt ist und vieles einfach unterdessen seine besten Jahre hinter sich hat. Wollo widmet sich der Aufgabe, mich immer darauf hinzuweisen, wo es eine lottrige Stelle hat und welcher Balken endlich mal ersetzt werden sollte.

Nebst dem Bauen von Stallmobiliar, bin ich auch ständig am Überlegen, wie ich den Ziegenstall verbessern könnte: ziegengerechter, arbeitseffizient und wenn immer möglich mit recycelten Materialen, der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe. Und wenn es dann noch hübsch aussieht, hat mein Künstlerherz auch nichts dagegen.

Über Ostern nahmen wir endlich die Bodenbefestigung des Ziegenauslaufes in Angriff. Meine vier Ziegenböcke stehen in einem Offenstall / Auslaufstall und haben 24/7 Zugang zu einer grossen Weide. Sie haben zwei Ställe zur Verfügung und den Auslauf habe ich mit verschiedenen Hochplattformen strukturiert. Das ist wichtig für die Beschäftigung und schafft Ruhe in der Herde, weil die rangniedrigeren Tiere besser ausweichen können. Ausserdem bieten die Plattformen Platz für weitere Futterstellen und Witterungsschutz.

Das Problem bei einem Offenstall ist aber immer, dass der Dauerauslauf sehr schnell zu einer Matschgrube wird. Deshalb habe ich schon früh begonnen, den Boden mit alten Gummimatten zu befestigen. Die Gummimatten mögen die Ziegen sehr gerne zum Liegen. Sie schlafen sowieso fast das ganze Jahr am liebsten draussen.

Allerdings sind die Gummimatten relativ arbeitsintensiv, weil sie halt immer geputzt werden wollen. Deshalb ist ein Teil meines Auslaufs auch mit Holzschnitzel befestigt. Das ist eine gute Möglichkeit, um die Klauen an unterschiedliche Untergründe zu gewöhnen. Holzschnitzel halten aber leider nur ca. ein Jahr, bevor sie sich in Matsch verwandeln.

Deshalb habe ich probehalber einen Teil mit Sand befestigt und festgestellt, dass Wollo diesen tatsächlich bevorzugt als Pinkelplätzchen nutzt. Sand bracht eigentlich eine Drainage-Schicht, damit das Wasser ablaufen kann und er sich nicht zu sehr verdichtet.

So war es nun an der Zeit, das provisorische Sandplätzchen zu erneuern. Wir haben den alten Matsch entfernt und eine Drainage-Schicht mit Kies gelegt. Darauf kam ein Vlies, damit sich Kies und Sand nicht vermischen, und zuoberst Sand.

Der Sand verdichtet sich nach einer Weile etwas und man kann die Ziegenböhnchen bequem mit einem Rechen abmisten. Ab und zu bekommt das Plätzchen einen neuen Sack Sand und ist so relativ pflegeleicht.

Wir werden sehen, wie sich das neue Sandplätzchen im Ziegenstall bewährt.

In letzter Zeit habe ich viele Anfragen bekommen für Tipps über Ziegentraining und -Haltung und Anfragen für Kurse. Leider ist es im Moment schwierig Kurse zu planen. Deshalb habe ich mir verschiedene Konzepte überlegt, wie ich meine Erfahrung aus über 15 Jahren Ziegenhaltung mit euch teilen könnte. Schlussendlich bin ich auf Pateron gekommen.

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Alles Liebe,
Helene & die Meckerer